Autor: grauerreiter
Was?
Was? Was soll ich schreiben, In solchen Zeiten? In denen gerad‘ die Welt verbrennt, Man statt vereint, an Grenzen trennt, Vor Angst in solchen Zeiten. Wo Information uns überschwemmt, Handeln und auch Hoffnung hemmt, In Angst vor solchen Zeiten. Da ist die Wahrheit nicht mehr wahr, Umkämpfte Felder, Kriegerschaar, Die Angst liebt solche Zeiten. Was?…
Zwischenraum
Sonntags im Bett, Vergraben unter Decken eine Höhle gebaut, Die Welt verbannt aus dem Leben. Sonntags im Bett, Kalte Luft erfüllt schwerfällige Lungenflügel, Zum Fliegen lange zerbrochen. Sonntags im Bett, Gedanken türmen, immer höher, Schuttberge auf, Ihr Schatten verdunkelt das Tal. Sonntags im Bett, Das Fenster verriegelt, verhangen im Dunkel, Geruch von Moder steigt auf.…
Nachtsolo
Dunkel liegt über der Stadt, Lichterglanz in tausend Funken, Verschwimmt zu einem Meer, Mein Herz in ihm versunken. Tränen aufgebraucht für heute, Eine Wüste wird zum Nichts im Herz, Wo bist du altbekannte Freude, Ein Gang zurück hinein in Schmerz. Licht versinkt in Nebel, Die Stille sich ausweitet, Dunkel hebt zum Solo an, Von kaltem…
Salzluft
Lauwarmer Wind streift das Gesicht,Die Luft von Salz durchzogen,Ein Grollen in die Stille bricht,Wenn Wellen brechen Wogen. Ferne Weite rot durchtränkt,Die Nacht schon vorgedrungen,Ein Blick sich leicht nach unten senkt,Wenn Licht so ganz verklungen. Tränen fallen in die Gischt,Ein Meer versinkt im andern,Das Augenlicht langsam erlischt,Wenn Hoffnung‘ Tiefen wandern. Lauwarmer Wind streift das Gesicht,Die Luft…
Aue
Tiefe Schritte in Morast, Erhellt von Morgensonne, Sachte Stille, keine Hast. Grillenzirpen, lauter Licht, Leise wiegt das Gras voll Tau, An dem die Sonne bricht. Palast der großen Güte, Grün durchtränkter Hain, Mutter jeder Blüte, Hier muss Gott wohnend sein. (c) Niss-Jannes Jargstorff
Weltliches Grauen
Warmer Raum in einer untergehenden Welt, Die Seele steht am Fenster, Im Grauen der Welt, die farblos sich heute erweist, Zeitungen künden, dass sie immer weiter entgleist, Weg ist das arktische Eis! Kalter Raum in einer untergehenden Welt, Die Seele steht am Fenster, Im Grauen der Welt, die voll von menschlichem Groll, Radios tönen, die…
Sterbende Sonne
Die Erde Gold geworden, Die Sonne liegt im Sterben, Der Tag ist schon vergangen, Die Nacht will ihn beerben. Horch wie die Winde rauschen, In dieser stillen Stund, Wie sie sich zum Getös aufbauschen, Tun Numinoses kund. Der Mensch steht klein daneben, Sieht, doch begreift es nicht, Was will der Wind ihm sagen, der todgeweihte…
Wieder-Fund
Blau vermischt mit Weiß, Sonnenstrahlen zünden, Bäume säuseln leis, Was Worte nicht verkünden. Offen weite Felder, Die Seele sich verliert, Das Raunen tiefer Wälder Alles transzendiert. Das, was dort geschehen, Ist in der Welt, doch fort, Mensch kann’s erahn‘ nicht sehen, Nicht fassen in ein Wort. Kräfte sich vereinen, Mystisch im Moment, Der Sinn will…
Nachtstadt
Schwarz die Nacht, Von Lichtern durchtränkt, Die Stadt schläft nie. Fahles Blau, Aus dem Bildschrim, Der Leid glänzend erzählt. Wabernder Kaffe, Trifft auf ach so müde Augen, Funktionieren müsste man. Gedanken gehen stiften, In eine brenndend schaurige Welt, Ein kühler Wind weht leise. Einsame Fenster hell Erleuchtet, Suchend und ablehnend stehend, Fassaden sind einsam in…
Abendrauschen
Laue Lüfte wehen, Winde singen hell, Sonne will schon gehen, Rot füllt den Himmel grell. Der alle Tage bindet, Im Rauschen kommt und geht, Der da ist, doch gleich schwindet, Erntet und auch sät. Die, die Welt gehalten, Welche an ihr zerbricht, Die gütig ist, will walten, In Wahrheit, Wärme, Licht. Es ist nur da…